Wie es zum Osterdatum kommt
Ostern ist ein beweglicher Feiertag. Was viele nicht wissen ist, dass der Termin durchaus einen astronomischen Hintergrund hat, auch wenn es sich um ein christliches Fest handelt. Am Konzil von Nizäa im Jahr 325 n. Chr. wurde festgelegt, dass Ostern am ersten Sonntag nach dem ersten Vollmond im Frühling zu feiern ist. Damit sind wir in der Astronomie.
Der Termin des Frühlingsanfangs wird durch astronomische Gegebenheiten bestimmt und auch der Termin eines Vollmonds ist ein astronomisches Ereignis. Heute können diese Ereignisse auf Sekundenbruchteile genau im Voraus berechnet werden. 325 n. Chr. war man natürlich noch nicht so weit und musste auf ein einfacheres Modell zurückgreifen, das bis heute Gültigkeit hat.
Neuer Komet SWAN
Noch bevor das Minor Planet Center der Internationalen Astronomischen Union die offiziellen Daten veröffentlichte, informierte uns unser Mitglied Michael Jäger über die Entdeckung eines neuen Kometen. Er war Ende März auf Aufnahmen des SWAN-Instruments der Weltraumsonde SOHO entdeckt worden und konnte Anfang April schon am Morgenhimmel beobachtet werden.
Foto: Komet C/2025 F2 (SWAN), aufgenommen von Michael Jäger am 6. April 2025
Saturn ohne Ringe
Alle 15 Jahre bietet sich ein seltenes Schauspiel beim Ringplaneten Saturn: Die Kantenstellung der Ringe. Dabei zeigt sich der äußerste mit freiem Auge sichtbare Planet unseres Sonnensystems für einen gewissen Zeitraum ohne Ringe. Mit freiem Auge äußert sich das in einer viel geringeren Helligkeit, beim Blick durchs Fernrohr fehlt genau das, was diesen Planeten so einmalig macht, sein Ringsystem. Leider werden wir dieses Schauspiel heuer kaum beobachten können. Immerhin wird sich Saturn aber vor allem gegen Jahresende noch einmal sehr "schlank" zeigen.
Bild: Simulierter Anblick des Saturn am 6. Mai 2025.
Venus am Morgenhimmel
Venus beschert uns in acht Jahren fünf Abend- und fünf Morgensichtbarkeiten. Dabei sind auf der Nordhalbkugel der Erde jene Morgensichtbarkeiten am besten, die in die zweite Jahreshälfte fallen. Das ist bei dieser Sichtbarkeit der Fall.
Bereits vor der unteren Konjunktion am 23. März 2025 tauchte Venus am Morgenhimmel auf, da sich in diesem Jahr eine Doppelsichtbarkeit am Abend- und Morgenhimmel von 16. bis 21. März ergab.
Foto: Venus kurz nach ihrem Auftauchen am Morgenhimmel am 26. März 2025, nur drei Tage nach der unteren Konjunktion. Aufgenommen von Wolfgang Vollmann mit einem Teleobjektiv, entsprach der Anblick jenem in einem Fernglas.
Lyriden im Maximum von 21.-23. April
Nach einer kalten, trostlosen Zeit, in der nur wenige schwache Ströme tätig sind und die Zahl der sporadischen Meteore ihren jährlichen Tiefpunkt auf der Nordhalbkugel erreicht, mutet der Meteorstrom der Lyriden wie ein Gruß des Frühlings an. Dabei lassen sich die Lyriden mit Unterbrechungen schon über eine Zeitspanne von mehr als 2500 Jahren verfolgen. Somit handelt es sich um den ältesten, in historischen Quellen verzeichneten Strom.
Erste Berichte stammen aus dem Jahr 687 v. Chr., als am 23. März chinesischen Augenzeugen zufolge „Sterne wie Regen fielen“ (das frühere Datum ist auf die Präzessionsbewegung der Erde und die Kalenderreformen zurückzuführen). Auch für das Jahr 15 v. Chr. (26. März; ebenfalls in China) wird ein starker Meteorschauer erwähnt. Weitere Berichte finden sich in Korea zwischen dem 6. und 12. Jahrhundert, wobei wiederum hohe Meteorraten genannt werden. Nach längerer Pause konnte im Jahr 1803 ein neuerlicher, kräftiger Ausbruch registriert werden. So zählte ein Beobachter in den USA binnen 15 Minuten 167 Meteore! In späteren Jahren kam es immer wieder zu einem kurzzeitigen Aufflackern der Aktivität, allerdings ohne jede erkennbare Periodizität. Das letzte hohe Maximum fand 1982, ebenfalls über den USA, mit einer maximalen Rate von 3-5 Meteoren pro Minute statt. Unter diesen Umständen kann man also jederzeit Zeuge eines Lyriden-Ausbruchs werden, wenngleich Modellrechnungen eine erhöhte Aktivität erst wieder für Anfang der 2040er-Jahre vorhersagen.