Im Juli 2025 passiert Venus das Goldene Tor der Ekliptik, das von den beiden markanten Sternhaufen der Plejaden ("Siebengestirn", Messier 45) und Hyaden ("Regengestirn", Melotte 25) gebildet wird.
Bild: Himmelsanblick am 11. Juli 2025 um 2:45 Uhr MESZ im Sterngarten, Simulation mit Stellarium, www.stellarium.org
Der hellste Stern des Stiers, Aldebaran, steht scheinbar in den Hyaden und verleiht ihnen ihre charakteristische Form eines großen "A", gehört aber physikalisch nicht zu dem Sternhaufen, sonder steht viel näher. Die Entfernung von Aldebaran beträgt ca. 67 Lichtjahre, jene der Hyaden rund 150 Lichtjahre.
Die Plejaden sind mit 444 Lichtjahren rund dreimal so weit von uns entfernt wie die Hyaden. Die beiden offenen Sternhaufen sind die hellsten beiden Vertreter ihrer Art am ganzen Himmel. Dass sie einander scheinbar nahe stehen ist genauso zufällig wie der Umstand, dass die Ekliptik am Himmel zwischen ihnen verläuft.
Venus befindet sich am Beginn einer Morgensichtbarkeit und geht zusammen mit diesem markanten Sternenhintergrund im Ostnordosten auf. So ergibt sich in der früh einsetzenden Morgendämmerung ein mehr als reizvoller Himmelsanblick.
Venus im Goldenen Tor, 7. bis 15. Juli 2025. Simulation mit Stellarium, www.stellarium.org
Enge Begegnungen mit den Plejaden oder mit Aldebaran ergeben sich nicht, Venus bewegt sich bei dieser Passage nahe der Ekliptik.
Natürlich darf die scheinbare Nähe der Gestirne am Himmel nicht darüber hinweg täuschen, dass die Objekte in extrem unterschiedlicher Entfernung zu uns stehen. Die Entfernung der Venus von der Erde beträgt am Morgen des 11. Juli 152 Millionen Kilometer, ihr - von der Sonne reflektiertes - Licht benötigt nur etwas mehr als acht Minuten, um uns zu erreichen.
Begegnungen wie diese sind gut geeignet, die Bewegung von Planeten vor dem Hintergrund der Sterne zu erkennen, wie auch die folgende Sternkarte zeigt:
Position der Venus vom 1. bis 22. Juli 2025 für jeweils 0 Uhr MESZ. Karte erstellt mit Cartes du Ciel.
Während der Passage von Venus durch das Goldene Tor steht der Mond nicht in dieser Himmelsregion. Ein reizvoller Anblick ergibt sich aber einige Tage später, am Morgen des 21. Juli, wenn sich der abnehmende Mond zu Plejaden, Hyaden und Venus gesellt.
Himmelsanblick am 21. Juli 2025 um 3:00 Uhr MESZ. Simulation mit Stellarium, www.stellarium.org