Österreichs Meteorkamera-Station im Waldviertel
Zum Projekt des Österreichischen Astronomischen Vereins und der zugehörigen landesweiten Spendenaktion zum Astronomiejahr 2009
Von Prof. Hermann Mucke, Astronomisches Büro, Wien
(aus dem Sternenboten Heft 9/2008, leicht gekürzt)
Als unser Astronomisches Büro 1907 von Univ.-Prof. Oswald Thomas in Kronstadt (Brasov, heute Rumänien) als Sammelstelle für Meteormeldungen gegründet wurde, war die Meteorwissenschaft auf freisichtige Beobachtungen angewiesen. Verständnis und Verlässlichkeit möglichst vieler Beobachter war entscheidend. Dazu mußte Thomas ein ausreichendes Wissen in der Bevölkerung aufbauen - woraus unsere Gesellschaft 1924 entstand. Mühevoll wurden Beobachtungen von Feuerkugeln und Meteorströmen gesammelt und mittels Handrechnung ausgewertet. Jetzt wollen wir das ändern - und können es auch! Zuvor jedoch aber noch ein kurzer Rückblick.
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Meteorastronomie im Österr. Astroverein
Inhalt:
- Meteorfragebogen
- Perseiden-Nächte (alljährlich)
- Vollautomatische Meteorkamera in Martinsberg
- Der 8. "Austro-Meteorit"
- Die Feuerkugel vom 15. Juli 2023
- Österreichs Meteorstation im Waldviertel
- Blitzer – eine seltsame Art von Meteoren
Vollautomatische Meteorkamera

Unser Projekt zum Astronomiejahr 2009, die Errichtung einer vollautomatischen Meteorstation neben der Waldviertler Sternwarte Orion in Oed bei Martinsberg, wurde termingerecht fertiggestellt. 2015 wurde die filmbasierte Kamera durch ein vollelektronisches System ersetzt. Geführt über das Internet, erfolgt der Betrieb in enger Zusammenarbeit dem Astronomischen Institut der Tschechischen Akademie der Wissenschaften in Ondrejov
In Kooperation mit der Tschechischen Akademie der Wissenschaften und deren 8 Feuerkugelstationen ist es nun möglich, von jedem helleren Boliden mehrere Lichtkurven aufzuzeichnen, die chemische Zusammensetzung zu ermitteln und eine genaue Bahn abzuleiten. Dadurch konnte z.B. 2017 ein neuer Zweig des Meteorstroms der Tauriden entdeckt werden.
Sternenboten-Spendenaktion: Wir danken allen Spendern für die Errichtung und auch weiter für den Betrieb der Kamera.
Näheres: Sternenbote 9/2009 und Webseite vollautomatische Meteorkamera.
Meteorfragebogen
Seit langem diente das Astronomische Büro als Meldestelle für helle Meteore. Seit dem Tod von Prof. Mucke führt der Astroverein diese Aufgabe in seinem Sinne weiterführen. Vorläufig leiten wir die Meldungen heller Meteore an das Feuerkugel-Netz der IMO bzw. unseren Kooperationspartner der Meteorstation Martinsberg (P. Spurny in Ondrejov) weiter.
Eine sehr gute Anleitung zu Meteorbeobachtungen finden Sie hier.