Mars wandert durch die Krippe
Im Mai 2025 wandert Mars, nach seiner Opposition im Jänner des Jahres wieder rechtläufig, ganz nahe an dem markanten offenen Sternhaufen Messier 44 (Praesepe, Krippe oder auch Bienenkorb) vorbei. Das ist nicht nur reizvoll, sondern auch eine gute Gelegenheit, die Bewegung eines Planeten vor dem Hintergrund der Sterne deutlich zu sehen.
Bild: Künstlerische Darstellung von Mars bei der Krippe basierend auf einer Simulation mit Stellarium (www.stellarium.org) von A. Pikhard.
Ein Stelldichein mit Juno und Vesta
Im Mai 2025 geben sich zwei der vier Anfang des 19. Jahrhunderts entdeckten Asteroiden des Hauptgürtels ein Stelldichein in der Nähe des Sternbilds Waage: (3) Juno und (4) Vesta. Beide können zwar nicht mit freiem Auge, aber immerhin mit einem guten Fernglas gesehen werden.
Als sie in den Jahren 1804 bzw. 1807 entdeckt wurden, galten sie als Planeten. Auf der Suche nach einem vermeintlich fehlenden Planeten zwischen den Bahnen von Mars und Jupiter wurden im Rahmen der "Himmelspolizey" immer mehr Objekte in diesem Bereich entdeckt. Als ihre Zahl zu groß wurde, klassifizierte man sie zunächst als "Kleinplaneten". Der Begriff ist heute nicht mehr in Verwendung, statt dessen sprechen wir von Asteroiden.
Saturn ohne Ringe
Alle 15 Jahre bietet sich ein seltenes Schauspiel beim Saturn: Die Kantenstellung. Dabei zeigt sich der äußerste mit freiem Auge sichtbare Planet unseres Sonnensystems für einen gewissen Zeitraum ohne Ringe. Mit freiem Auge äußert sich das in einer viel geringeren Helligkeit, beim Blick durchs Fernrohr fehlt genau das, was diesen Planeten so einmalig macht, sein Ringsystem. Leider werden wir dieses Schauspiel heuer kaum beobachten können. Immerhin wird sich Saturn aber vor allem gegen Jahresende noch einmal sehr "schlank" zeigen.
Bild: Simulierter Anblick des Saturn am 6. Mai 2025.
Astro-Fototipp: Kugelsternhaufen M13 im Herkules
Ab Mai steigt im Osten das Sternbild Herkules am abendlichen Frühlingshimmel stetig empor. Herkules ist das fünftgrößte Sternbilder am Himmel und auch wenn es keine besonders auffälligen Sterne besitzt, ist es dennoch ein lohnendes Ziel für Himmelsbeobachter und Astrofotografen.
Denn im Herkules befinden sich mit Messier 13 und Messier 92 zwei eindrucksvolle Kugelsternhaufen, die sich sowohl für visuelle Beobachtungen wie auch für Astrofotografie als besondere Schmankerl anbieten.
Aufnahmedaten: Christian Maurer, Wien, f/5 Newton Teleskop, Kamera ZWO ASI 2600MC, Belichtungszeit 116,5 Minuten (233 x 30 Sek)
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Venus am Morgenhimmel
Venus beschert uns in acht Jahren fünf Abend- und fünf Morgensichtbarkeiten. Dabei sind auf der Nordhalbkugel der Erde jene Morgensichtbarkeiten am besten, die in die zweite Jahreshälfte fallen. Das ist bei dieser Sichtbarkeit der Fall.
Foto: Venus kurz nach ihrem Auftauchen am Morgenhimmel am 26. März 2025, nur drei Tage nach der unteren Konjunktion. Aufgenommen von Wolfgang Vollmann mit einem Teleobjektiv, entsprach der Anblick jenem in einem Fernglas.