Mars. Aufnahme der Raumsonde Mars Global Surveyor. Credit NASA/JPL.

Der Mars ist der vierte Planet in unserem Sonnensystem, der vierte von der Sonne aus gezählt, und ein Nachbarplanet der Erde. Er ist ein erdähnlicher Gesteinsplanet mit einer dünnen Atmosphäre und zwei kleinen Monden namens Phobos und Deimos. Seine charakteristische rote Farbe verdankt er dem Eisenoxidstaub auf seiner Oberfläche, weshalb er auch der „Rote Planet“ genannt wird.    

Mit einem Durchmesser von knapp 6800 Kilometern ist er etwa halb so groß wie die Erde und sein Volumen beträgt gut ein Siebtel des Erdvolumens, womit der Mars nach dem Merkur der zweitkleinste Planet des Sonnensystems ist. Er weist eine vielfältige Geologie sowie die höchsten Vulkane des Sonnensystems auf. Mit einer durchschnittlichen Entfernung von 228 Millionen Kilometern ist er rund 1,5-mal so weit von der Sonne entfernt wie die Erde.

Daten und Fakten

Planetentyp Gesteinsplanet
Durchmesser 6.792 km
Masse 0,107 x Erde
Mittlere Dichte 3,9 g/cm3
Schwerebeschleunigung 3,7 m/s2
Rotationsperiode 24h 37m
Neigung der Rotationsachse 25,2°
bekannte Monde 2
   
Atmosphäre 96% CO2, 2% Ar, 2% N
  Druck 0,006 bar
Oberflächentemperatur -110°C bis +35°C
   
Umlaufzeit um die Sonne 687 Tage
Entfernung von der Sonne 206,7 bis 249,3 Mio. km
Bahnexzentrizität 0,093
Bahnneigung 1,9°
   
scheinbare Helligkeit -2,9 bis +1,9
scheinbarer Durchmesser 3,5" bis 25,1"

 

Mars aus der Nähe

Mars. Aufnahme der Raumsonde Mars Global Surveyor. Credit NASA/JPL.
Mars, aufgenommen 1999 von der Raumsonde Mars Global Surveyor. Credit: NASA/JPL.

Größenvergleich Erde - Mars. Credit NASA/JPL.
Größenvergleich Erde - Mars (Fotomontage). Credit: NASA/JPL.

Beobachtungstipps

  • Mars gelangt nur alle 780 Tage in Opposition zur Sonne. Somit ergibt sich nur rund alle 26 Monate eine gute Sichtbarkeit für einige Wochen. Es ist dies die längste synodische Periode aller Planeten.
  • Wegen der Exzentrizität seiner Bahn sind nicht alle Marsoppositionen gleich gut beobachtbar.
  • Am günstigsten von der Entfernung her sind Marsoppositionen im Spätsommer (bis unter 56 Mio. km), allerdings steht der Planet in unseren Breiten sehr tief im Süden. In einer solchen Opposition kann Mars für kurze Zeit heller scheinen als Jupiter, sofern dieser zu sehen ist.
  • Am ungünstigsten sind Marsoppositionen im Spätwinter (bis über 100 Mio. km), dafür steht der Planet in unseren Breiten höher am Himmel.
  • Selbst in einer günstigen Marsopposition erreicht der scheinbare Durchmesser des Roten Planeten nur etwas mehr als 25 Bogensekunden. Bei einer 72-fachen Vergrößerung erscheint der Mars dann im Fernrohr so groß wie der Vollmond mit freiem Auge.
  • Für sinnvolle visuelle Marsbeobachtung ist ein Fernrohr erforderlich, das - gute Sichtbedingungen vorausgesetzt - eine 80- bis 150-fache Vergrößerung sinnvoll zulässt.
  • Bei der Marsbeobachtung sind Farbfilter sinnvoll. Ein Orangefilter verstärkt den Kontrast von Strukturen auf der Oberfläche. Blaue und grüne Filter verstärken Strukturen in der Marsatmosphäre.
  • Die Rotation des Planeten ist anhand der Details auf seiner Oberfläche zu erkennen. Da die Rotationsperiode des Mars ähnlich jener der Erde ist, ändert sich der Anblick des Planeten im Fernrohr von Nacht zu Nacht zur gleichen Zeit nur langsam.
  • Auch der Wechsel der Jahreszeiten auf dem Mars kann beobachtet werden. Im Mars-Frühling und -Sommer auf der jeweiligen Hemisphäre des Planeten ziehen sich die Polkappen zurück, von anfangs markant bis zum fast völligen Verschwinden. Dafür bildet sich über der Polarregion eine dünne Wolkendecke.
  • Die beiden Marsmonde Phobos und Deimos sind erst ab einem Fernrohrdurchmesser von ca. 25cm in einer guten Marsopposition zu erkennen. Allerdings kann es erforderlich sein, Mars abzublenden oder zumindest aus dem Gesichtsfeld zu schwenken. Da die Umlaufzeit der Monde um den Planeten sehr kurz ist, ist gute Vorbereitung notwendig.
  • Siehe auch Tipps zur visuellen Planetenbeobachtung

Fototipps

  • Mars ist ein schwieriges fotografisches Objekt.
  • Da der scheinbare Durchmesser des Planeten stets sehr klein ist, sind lange Brennweite und sehr gute Beobachtungsbedingungen (Seeing) unbedingt erforderlich.
  • Bei sehr guten Bedingungen und mit ausreichender Brennweite kann es aber durchaus gelingen, einige der bekannten Sehenswürdigkeiten auf dem Mars auf der Aufnahme zumindest zu erahnen: Den Riesenvulkan Olympus Mons und die drei Tharsis-Vulkane; das Grabensystem Valles Marineris; und natürlich die Polkappen, die allerdings auch jahreszeitlichen Schwankungen unterliegen.
  • Farbfilter machen genauso Sinn wie bei der visuellen Beobachtung, vor allem, wenn Atmosphärendetails eingefangen werden sollen.
  • Bei einem scheinbaren Durchmesser unter 12 bis 15 Bogensekunden macht Marsfotografie wenig Sinn.
  • Die beiden Marsmonde Phobos und Deimos liegen zwar helligkeitsmäßig im Bereich mittlerer Fernrohre, alledings überstrahlt sie der stets sehr nahe stehende Planet. Daher ist es auch trickreich, sie fotografisch einzufangen.
  • Siehe auch Tipps zur Planetenfotografie

Siehe auch

Die Marsbahn im Sonnensystem

Die Marsbahn im Sonnensystem
Die Marsbahn im Sonnensystem

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