Jupiter ist der größte Planet unseres Sonnensystems, ein Gasriese, der hauptsächlich aus Wasserstoff und Helium besteht und keine feste Oberfläche hat. Seine Atmosphäre ist durch dynamische Wolkenbänder und den berühmten Großen Roten Fleck gekennzeichnet, ein riesiger Wirbelsturm. Mit seiner großen Masse schützt Jupiter die inneren Planeten, indem er Gesteinsbrocken aus dem Weltraum anzieht.
Jupiter hat eine große Familie von Monden, darunter die großen Galileischen Monde, und ein schwaches Ringsystem aus Staubteilchen. Er ist der am schnellsten rotierende Planet in unserem Sonnensystem und hat einen kurzen Tag von etwas mehr als 10 Stunden. Aufgrund seiner enormen Masse wirkt Jupiter wie ein riesiger kosmischer Staubsauger. Er zieht viele große Gesteinsbrocken an, die sonst auf den inneren Planeten, einschließlich der Erde, einschlagen würden.
Daten und Fakten
Planetentyp | Gasriesenplanet |
Äquatordurchmesser | 142.984 km |
Masse | 317,8 x Erde |
Mittlere Dichte | 1,3 g/cm3 |
Schwerebeschleunigung | 24,8 m/s2 |
Rotationsperiode | 9h 56m |
Neigung der Rotationsachse | 3,1° |
bekannte Monde (2025) | 97 |
Zusammensetzung | 89% H, 10% He |
Oberflächentemperatur | -110°C |
Umlaufzeit um die Sonne | 11,86 Jahre |
Entfernung von der Sonne | 741 bis 816 Mio. km |
Bahnexzentrizität | 0,049 |
Bahnneigung | 1,3° |
scheinbare Helligkeit | -2,9 bis -1,7 |
scheinbarer Durchmesser | 29,8" bis 50,1" |
Jupiter aus der Nähe
Jupiter, aufgenommen von der Raumsonde Cassini. Credit NASA/JPL.
Größenvergleich Jupiter - Erde (Fotomontage). Credit: NASA/JPL.
Die Galileischen Jupitermonde
Die Galileischen Jupitermonde Io, Europa, Ganymed und Callisto (v.l.n.r.) im Größenvergleich (Bildmontage, Raumsonde Galileo). Credit: NASA/JPL.
Mit der Entdeckung der vier hellen Jupitermonde durch Galileo Galilei gelang erstmals der Nachweis, dass nicht alle Gestirne, wie vom geozentrischen Weltbild damals gefordert, um die Erde kreisen.
Mond | Io | Europa | Ganymed | Callisto |
Durchmesser | 3.660 km | 3.122 km | 5.268 km | 4.821 km |
Entfernung von Jupiter | 421.800 km | 671.100 km | 1.070.400 km | 1.882.700 km |
Umlaufzeit um Jupiter | 1,8 Tage | 3,6 Tage | 7,2 Tage | 16,7 Tage |
Oberfläche | vulkanisch | eisbedeckt | staub- und eisbedeckt | staub- und eisbedeckt |
scheinbare Helligkeit | 5,0 | 5,3 | 4,6 | 5,7 |
scheinbarer Durchmesser | 1,2" | 1,0" | 1,7" | 1,6" |
max. Elong. von Jupiter | 2,3' | 3,7' | 5,9' | 10,3' |
Bemerkenswert: Der Mond Ganymed ist größer als der Planet Merkur, Callisto nur wenig kleiner.
Beobachtungstipps
- Jupiter ist eines der lohnendsten und abwechslungsreichsten Beobachtungsobjekte am Himmel.
- Die vier Galileischen Monde sind bereits in ganz kleinen Fernrohren ab ca. 20-facher Vergrößerung und sogar mit guten Ferngläsern zu erkennen.
- Da wir das System der Galileischen Jupitermonde praktisch immer von der Kante sehen, stehen die Monde stets in einer Linie "aufgefädelt" östlich und westlich von Jupiter.
- Es sind nicht immer alle vier Monde zu sehen. Es kann auch vorkommen, dass sie vor oder hinter dem Planeten oder in dessen Schatten stehen.
- Aufgrund ihrer kurzen Umlaufzeiten um Jupiter zeigt sich bei den Monden rasch ihre Bewegung um den Riesenplaneten. Besonders auffällig ist dies bei Begegnungen zwischen zwei Monden. Hier ist die Bewegung schon innerhalb von Minuten zu beobachten.
- Mit etwas stärkerer Vergrößerung ab ca. 60-fach sind auch die beliebten "Jupitermonderscheinungen" zu sehen: Das Verschwinden eines Mondes im Schatten des Planeten (eine Mondfinsternis), das Verschwinden eines Mondes hinter dem Planeten (Bedeckung) und, schwieriger, der Transit eines Mondes vor dem Planeten und der Transit des Schattens eines Mondes über Jupiter (eine Sonnenfinsternis).
- Astronomische Jahrbücher oder gute Astronomiesoftware verraten die Zeiten dieser Ereignisse.
- Ab 60-. bis 100-facher Vergrößerung sind auch schon Details in der farbenprächtigen Atmosphäre des Planetens zu sehen. Allen voran die beiden markanten Äquatorbänder und der Große Rote Fleck; all diese Strukturen sind aber nicht immer zu sehen.
- Die enorm rasche Rotation des Planeten (ein Tag dauert auf Jupiter nicht einmal 10 Stunden) kann anhand von markanten Details in der Atmosphäre (allen voran der bereits erwähnte Große Rote Fleck) gut beobachtet werden. Schon innerhalb weniger Stunden ändert sich der Anblick des Planeten grundlegend.
- Siehe auch Tipps zur visuellen Planetenbeobachtung
Fototipps
- Die Galileischen Monde können schon durch kleine Fernrohre aufgenommen werden, eine Nachführung ist aber erforderlich. Sollen die Monde gut erkennbar sein, ist Jupiter selbst meist überbelichtet.
- Die Bewegung der Galileischen Monde kann so im Bild festgehalten werden. Sogar Zeitraffervideos sind möglich!
- Jupiter ist ein sehr dankbares Objekt für die Planetenfotografie.
- Sein scheinbarer Durchmesser ist so groß, dass schon ab einem Meter Brennweite viele Details aufgenommen werden können.
- Da auf Jupiter alles sehr schnell geht (Rotation des Planeten, Bewegung der Monde), muss beim Aufnehmen von Videos die Gesamtzeit beachtet werden. Schon ab einer Minute (!) zeigt sich Bewegungsunschärfe bei Atmosphärendetails oder Monden.
- Die rasche Rotation des Planeten kann nachträglich ausgeglichen werden ("de-rotiert"); dazu dient die Spezialsoftware WinJUPOS (jupos.hier-im-netz.de), die allerdings nicht einfach zu bedienen ist.
- Siehe auch Tipps zur Planetenfotografie
Siehe auch
- Wikipedia-Link zum Jupiter (deutsch)
- Wikipedia-Link zum Jupiter (englisch, etwas ausführlicher und aktueller)
Die Jupiterbahn im Sonnensystem
Die Jupiterbahn im Sonnensystem