Erde und Mond (NASA/JPL DSCOVR)

Die Erde ist der dichteste, sonnendritte und fünftgrößte Planet in unserem Sonnensystem. Sie ist etwa 4,6 Milliarden Jahre alt und der einzige Planet, auf dem bekanntermaßen Leben existiert. Die Erde besteht aus einer festen Kruste, einem flüssigen Mantel und einem Kern und ist der einzige Planet mit flüssigem Wasser auf ihrer Oberfläche. Sie besitzt einen, im Vergleich zum Planeten, auffällig großen Mond.   

Der Mond ist der einzige natürliche und permanente Satellit der Erde und der hellste Himmelskörper am Nachthimmel. Er wurde vermutlich durch die Kollision der frühen Erde mit einem etwa marsgroßen Protoplaneten gebildet. Der Mond umkreist die Erde, ist der einzige außerirdische Himmelskörper, den Menschen betreten haben, und seine Anziehungskraft verursacht die Gezeiten und stabilisiert die Erdachse. 

Daten und Fakten

Erde

Planetentyp Gesteinsplanet
Durchmesser 12.756 km
Masse 6 Quadrillionen kg
Mittlere Dichte 5,5 g/cm3
Schwerebeschleunigung 9,8 m/s2
Rotationsperiode 23h 56m 04,1s
Neigung der Rotationsachse 23,44°
bekannte Monde 1
   
Atmosphäre 78% N, 21% O
  Druck 1 bar
Oberflächentemperatur -89,2°C bis +56,7°C
   
Umlaufzeit um die Sonne 365,24 Tage
Entfernung von der Sonne 147,1 bis 152,1 Mio. km
Bahnexzentrizität 0,016
Bahnneigung ---

Mond

Typ Gesteinsplanet
Durchmesser 3.475 km
Masse 0,012 x Erde
Mittlere Dichte 3,3 g/cm3
Schwerebeschleunigung 1,6 m/s2
Rotationsperiode 27,3 Tage
Neigung der Rotationsachse zur Mondbahn 6,7°
   
Atmosphäre Spuren von Edelgasen
Oberflächentemperatur -178°C bis +117°C
   
Umlaufzeit um die Erde 27,3 Tage
Entfernung von der Erde 362.600 bis 405.400 km
Bahnexzentrizität 0,055
Bahnneigung 5,15°
   
scheinbare Helligkeit -2,5 bis -12,9
scheinbarer Durchmesser 29,3' bis 34,1'

 

Erde und Mond aus der Nähe

Erde und Mond (NASA/JPL DSCOVR)
Erde und Mond, aufgenommen vom Deep Space Climate Observatory (DSCOVR). Credit: NASA/JPL.

Der spezielle Tipp zur Erde

  • "[Die Erde] ist unser Zuhause. Wir sind das. Darauf hat jeder, von dem ihr je gehört habt, jeder Mensch, der je gelebt hat, sein Leben gelebt. Die Summe aller unserer Freuden und Leiden, Tausende von selbstbewussten Religionen, Ideologien und Wirtschaftsformen, alle Jäger und Sammler, alle Helden und Feiglinge, alle Schöpfer und Zerstörer von Zivilisationen, alle Könige und Bauern, alle verliebten jungen Paare, alle hoffnungsvollen Kinder, alle Mütter, alle Väter, alle Erfinder und Entdecker, alle Morallehrer, alle korrupten Politiker, alle Superstars, alle obersten Führer, alle Heiligen und Sünder in der Geschichte der Menschheit lebten dort auf diesem Staubkörnchen, das im Sonnenlicht tanzt. Die Erde ist eine sehr kleine Bühne im riesigen Theater des Kosmos. Man denke nur an die Ströme von Blut, die von Generälen und Feldherren vergossen werden, um für Ruhm und Triumph einen Augenblick lang der Herrscher über einen Bruchteil eines Punktes zu werden. Man denke an die endlosen Grausamkeiten, die die Bewohner eines Winkels auf diesem Punkt an kaum anders gearteten Bewohnern eines anderen Winkel des Punktes zufügen. Wie wenig sie sich verstehen, wie gern sie sich gegenseitig umbringen, wie glühend ihr Hass ist. Unsere Anmaßung, unsere eingebildete Wichtigkeit, die wahnwitzige Vorstellung, dass wir im Universum einen besonderen Platz einnehmen, wird von diesem schwachen Lichtpunkt in Frage gestellt. Unser Planet ist ein einsames Körnchen im großen Dunkel des Weltalls. In unserer Dunkelheit – in all dieser Weite – gibt es keinen Hinweis, dass von draußen jemand kommt, um uns vor uns selbst zu schützen. Es liegt an uns. Es wurde gesagt, dass Astronomie eine bescheiden machende, und ich möchte hinzufügen, eine charakterbildende Beschäftigung ist. Vielleicht gibt es keinen besseren Beweis für die Aberwitzigkeit menschlicher Vorstellungen als dieses aus großer Entfernung aufgenommene Bild von unserer winzigen Erde. Für mich unterstreicht es unsere Verantwortung, dass wir freundlicher und mitfühlender miteinander umgehen und diesen kleinen blauen Punkt, das einzige Zuhause, das wir je gekannt haben, bewahren und wertschätzen." (Carl Sagan, Pale Blue Dot, übersetzt)

Mit ihren Bewegung "macht die Erde den Sternenhimmel":

  • Die Drehung um ihre Achse lässt die Gestirne im Tageslauf auf- und untergehen, die Sonne, den Mond, die Planeten, die Fixsterne, die die Sternbilder bilden, alle.
  • Der Umlauf der Erde um die Sonne beschert und den jahreszeitlichen Wechsel des Sternenhimmels. Von Nacht zu Nacht stehen die Sternbilder um vier Minuten früher an der gleichen Stelle des Firmaments. Nicht viel, und doch macht das über einen Monat schon zwei Stunden, über eine Jahrezeit einen Vierteltag und übers Jahr einen ganzen Tag aus - so dass sich der Anblick des Sternenhimmels wiederholt.
  • Die Neigung der Erdachse beschert uns die Jahreszeiten.

Beobachtungstipps zum Mond

  • Mit freiem Auge: Bewundern Sie das Phasenspiel des Mondes! Während der Mond 27,3 Tage für einen Umlauf um die Erde braucht, wiederholen sich die Mondphasen alle 29,5 Tage. Die Ursache dafür: Der Umlauf der Erde um die Sonne!
  • Mit freiem Auge: Verfolgen Sie den Lauf des Mondes zu den unterschiedlichen Jahreszeiten. Durch die Neigung der Erdachse steht der Vollmond im Sommer tief, im Winter hoch am Himmel; sind die zunehmenden Mondphasen am besten im Frühling am Abend, die abnehmenden im Herbst am Morgen zu sehen.
  • Mit freiem Auge: Erkennen Sie die großräumigsten Details auf dem Mond. Die dunklen Lava-Ebenen ("Meere"); die hellen Bergländer. Können Sie die größten Mondkrater erkennen?
  • Mit dem Fernglas: Suchen Sie die größte Mondkrater. Eine einfache Mondkarte hilft dabei.
  • Mit dem Fernglas: Beobachten sie den "glatten" Mondrand von Nacht zu Nacht und übers Jahr. Sie werden ein leichtes "Schwanken" des Mondes erkennen! Es entsteht, weil die Mondbahn um die Erde nicht kreisrund und zur Erdbahn geneigt ist. Wir nennen es "Libration".
  • Mit dem Fernrohr: Erforschen Sie die Mondlandschaft! Mit einer guten Mondkarte können Sie alle wichtigen Krater erkennen, es kommt nur drauf an, wann. Am besten sind sie entlang der Grenze von Tag und Nacht ("Terminator") zu erkennen.
  • Mit dem Fernrohr: Der Mond vollzieht viele unterschiedliche Bewegungen. Sie alle führen dazu, dass sich der Anblick des Mondes kaum in der gleichen Art wiederholt. Der Mond, ein lebenslang spannendes Objekt!
  • Mit dem Fernrohr: Die kleinsten Details, die Sie erkennen werden, sind in Wirklichkeit einige Kilometer groß. Kleinere Strukturen bleiben verborgen und die Spuren der menschlichen Erforschung des Erdtrabanten sind auch in den größten Fernrohren der Welt nicht zu sehen - was nicht heißt, dass sie nicht existieren ...
  • Siehe auch Tipps zur visuellen Planetenbeobachtung

Fototipps zum Mond

  • Alles, was zuvor bei der visuellen Mondbeobachtung beschrieben wurde, kann auch fotografisch dokumentiert werden.
  • Der Mond ist so hell und so groß, dass auch Handyfotos durch ein Fernrohr durchaus gut werden.
  • Mit einem ans Fernrohr montierten Fotoapparat lassen sich erstklassige Mondfotos leicht machen. Da der Mond sehr hell ist, reicht kurze Belichtungszeit, so dass auch nicht unbedingt eine Nachführung erforderlich ist.
  • Mit einer Planetenkamera erschließt sich eine Welt voller Wunder. Siehe oben: Der Mond, ein lebenslang spannendes Objekt!
  • Siehe auch Tipps zur Planetenfotografie

Siehe auch

Die Erdbahn im Sonnensystem

Die Erdbahn im Sonnensystem
Die Erdbahn im Sonnensystem

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