Aus dem Sternenboten 12/2017.

Sterngarten

Nicht nur Frauen machen sich gerne jünger: 2017 sind es am 8.Dezember nicht 20, sondern schon 21 Jahre her, daß meine Frau und ich mit unserem Vorsitzenden D.I.Johann Albrecht und seiner Frau im letzten Abendsonnenschein durch tiefen Schnee am Georgenberg zur Wotruba-Kirche stapften und uns dort ins Gästebuch eintrugen.

Jetzt aber wurde genau nachgesehen: 1996 gab es eine sehr kurze Vorstandssitzung unserer Gesellschaft mit Beschluß, den Sterngarten zu bauen; Ich begann nun nach Vorbild meines Lehrers Prof.Dr.Oswald Thomas (Sternenbote 5/1969) die Planung, holte erfolgreich die Nutzungs- und Baubewilligungen und Unterstützung bei Bezirk, Bundesministerium für Unterricht, Verein Wien/NÖ, Gemeinsame Erholungsräume, den Wiener Magistratsabteilungen Stadtgestaltung, Umweltschutz und Öffentliche Beleuchtung (Abschaltmöglichkeit der Anstrahlung der Wotruba-Kirche) und Forstamt ein. Dabei gab sich zu meiner Überraschung die Leiterin des Bezirksamtes Wien 23, Dr. Eva Puffler, als jene seinerzeitige Tanzpartnerin beim "Elmayer" zu erkennen, der ich "immer von Himmelskunde" erzählte! Als Architekt wurde D.I. Wolfgang Holzhacker und die Bau- und Stahlbaufirma HAZET und ETNA gewonnen und einen günstigen Pachtvertrag gab es nach Übergang der Liegenschaft vom Bund zur Stadt Wien. Heute ist sie geschützter "Biosphärenpark".

1997 rückten die Baumaschinen an und am 9.Oktober 1997 wurde der Mittelbau mit Horizontbrüstung, S- und N-Mast feierlich eröffnet (Sternenbote 11/1997); es folgten 1998 der Nordweg mit dem Schrägmast und den Sonnensäulen; letztere verdanke ich D.I. Norbert Pachner (Sternenbote 7/1998), womit die Anlage auch "tagfähig" wurde. Die Koordinaten des vandalismus-sicheren "Augpunktes" 1,5m über Plattformmitte, bestimmte Univ.-Prof.D.I.Dr.Robert Weber zu 16°15'12,974" E / 48°08'49,717" N, 331,27 m mit Differenz-GPS. 2002 verfaßte ich den Begleitband "Himmelskunde im Freiluftplanetarium Wien" und 2015 führten unsere Technik-Referenten Christian Eigner und Felix Justin (Sternenbote 10/2015) eine wetterfeste Neubeschichtung und im Jahr 2017 Schuh-Abstreifgitter gegen Eintrag von Verschmutzung aus.

Von der Eröffnung bis Ende 2016 gab es 344 Führungen mit 17087 Gästen (49,7/Führung), teilweise wegen Wetters in der Wotruba-Kirche. Führende waren meist D.I.Pachner, Mag. Vrabec und ich. Die Anlage ist jederzeit für Jedermann unentgeltlich zugänglich. Oft finden sich z.B. Betrachter des Sonnenauf- bzw. Sonnenunterganges oder zur Muße ein. Auch wird in der Öffentlichkeit von einem "ganz besonderen Ort" gesprochen.

Ich danke Allen herzlich, die geholfen haben. Prof.H.Mucke

Wiedergabe mit freundlicher Genehmigung. Weitere Artikel waren auch auf der (abgeschalteten) Website des Astronomischen Büros.

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