Simon Marius und die copernicanische Wende
Fr 10.9., 20h: Pierre Leich "Simon Marius und die kopernikanische Wende"
Der Übergang vom geozentrischen zum heliozentrischen Weltbild vollzog sich über mehrere Etappen. Mit Nicolaus Copernicus war nur gezeigt, dass vom mathematischen Standpunkt nichts gegen eine zentrale Sonne spricht und manche Phänomene leichter erklärt werden können wie die rätselhaften „Schleifen“ der Planeten. Tycho Brahe steigerte die Genauigkeit erheblich, aber erst die Erfindung des Teleskops brachte Bewegung in die Debatte und ließ die Phasen der Venus und die Monde von Jupiter erkennen. Zu beidem forschten zeitgleich Galileo Galilei und Simon Marius, der markgräfliche Hofastronom in fränkischen Ansbach.
Natürlich gab es gleich Streit und verschiedene Interpretationen der Fernrohrentdeckungen. Marius war ein genauer Beobachter und lehnte das antike Weltbild bereits ab, wollte sich aber nicht zum Copernicanismus durchringen. Was waren seine Gründe und was war die Alternative? Der Vortrag stellt die Beobachtungen anschaulich vor, zeigt die Argumente in ihrem historischen Zusammenhang und macht sichtbar, wie sich im 17. Jahrhundert Himmel und Erde näherkamen
Pierre Leich studierte 1981–1989 Philosophie an der Universität Erlangen-Nürnberg mit den Schwerpunkten Wissenschaftstheorie und Wissenschaftsgeschichte. Er war zehn Jahre Vorsitzender der Kunstmesse ART Nürnberg, gab sechs Jahre eine kleine Kunstzeitschrift heraus, war viele Jahre verantwortlich für den Kunstpreis Ökologie von AEG Hausgeräte und das Erlanger Stadtjubiläum sowie vier Jahre Geschäftsführer der Theatersport WM im Kunst- und Kulturprogramm zur FIFA WM 2006™. Seit 2003 ist er Projektleiter der Langen Nacht der Wissenschaften in Nürnberg/Fürth/Erlangen und für den Wissenschaftstag der Metropolregion Nürnberg tätig. Im „Internationalen Jahr der Astronomie 2009“ leitete er die Geschäftsstelle in Nordbayern. Ehrenamtlich ist Leich Kurator der Nürnberger Astronomischen Gesellschaft, Beirat des Nürnberger Planetariums und Mitglied im Forum Wissenschaft der Metropolregion Nürnberg. Seit 1995 hält er Vorträge, konzipiert Tagungen sowie Reihen und publiziert gelegentlich zu astronomischen und wissenschaftsgeschichtlichen Themen. Seit 2014 ist er Herausgeber des Marius-Portals und Präsident der Simon Marius Gesellschaft.
Online via Zoom. Der Link zur Teilnahme wird nach erfolgter Anmeldung am Vortragstag bis 18h zugeschickt.
Informationen zur Veranstaltung
Beginn der Veranstaltung | 10.09.2021 20:00 |
Ende der Veranstaltung | 10.09.2021 21:30 |
Anmeldeschluss | 10.09.2021 16:00 |
max. Teilnehmer | 60 |
Teilnehmer | 29 |
Freie Plätze | 31 |
Einzelpreis | Frei |