Am 23.Juni 2025 wurden der Öffentlichkeit die ersten Bilder des Vera C. Rubin Observatoriums auf dem Cerro Pachón in Chile präsentiert. Mit der Inbetriebnahme des riesigen Überwachungsteleskops startet eine neue Ära in der Früherkennung von Himmelskörpern, die der Erde potenziell gefährlich werden können.

Das Teleskop mit einem Durchmesser des Hauptspiegels von 8,4 Metern verfügt mit einer der größten je gebauten Kameras über ein Bildfeld von rund zehn Quadratgrad (rund 3,5° x 3,5° oder die 50-fache Fläche des Vollmonds) und kann in jeweils drei aufeinanderfolgenden Nächten den gesamten (sichtbaren) Sternenhimmel aufnehmen. Dabei fällt pro Nacht ein Datenvolumen von rund 30 Terabyte an, das weitgehend automatisch ausgewertet wird.


Schema des Hauptteleskops. Von LSST Project Office - http://www.lsst.org/gallery/telescope-rendering-2013, CC BY-SA 4.0

Die ersten Ende Juni 2025 präsentierten Bilder demonstrieren das enorme Auflösungsvermögen des Teleskops von 0,2 Bogensekunden.


Aufnahme des Virgo-Galaxienhaufens aus den ersten veröffentlichten Aufnahmen. Von RubinObs/NOIRLab/SLAC/NSF/DOE/AURA - Virgo Cluster Excerpt: NGC 4411 and RSCG 55, CC BY 4.0


Namensgeberin für das Riesenteleskop ist Vera C. Rubin, eine US-amerikanische Astronomin, die durch ihre bahnbrechende Arbeit zur Entdeckung der Dunklen Materie bekannt wurde. In den 1970er-Jahren untersuchte sie die Rotationsgeschwindigkeiten von Spiralgalaxien und stellte fest, dass sich die äußeren Sterne viel schneller bewegten, als es nach den sichtbaren Massenverteilungen zu erwarten gewesen wäre. Diese Beobachtungen lieferten einen der stärksten Hinweise auf die Existenz von Dunkler Materie, die den Großteil der Materie im Universum ausmacht. Rubin revolutionierte damit das Verständnis der Massenverteilung im Kosmos und prägte die moderne Astrophysik entscheidend.

Offizielle Webseitehttps://rubinobservatory.org/

 

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