Seit Anfang Jänner können wir die vier Planeten Venus, Mars, Jupiter und Saturn gleichzeitig am Abendhimmel sehen. Weit über den Sternenhimmel verstreut, von Saturn im Wassermann über Jupiter im Stier bis Mars in den Zwillingen, deuten sie eindrucksvoll die Lage der Ekliptik am Himmel an. Aber nicht mehr lange: Um den 23. Februar verschwindet Saturn für das freie Auge vom Abendhimmel.
Himmelsanblick am 15. Februar 2025 um 18.10 Uhr MEZ, erzeugt mit Stellarium (www.stellarium.org).
Das Verschwinden vom Saturn am Abendhimmel, der von der Sonne eingeholt und am 12. März 2025 mit ihr in Konjunktion stehen wird, bedeutet aber nicht das Ende der Parade von vier hellen Planeten. Ziemlich zeitgleich und an der gleichen Stelle am westlichen Horizont wird der sonnennächste Planet Merkur in der Abenddämmerung auftauchen. Er bildet in den Wochen danach mit Venus, Mars und Jupiter das Planetenquartett am Abendhimmel. Es endet Mitte März, wenn Merkur und Venus ziemlich zeitgleich ihre Sichtbarkeiten am Abend beenden.
Wie häufig sind derartige Anordnungen von vier (oder gar fünf) hellen Planeten auf einmal am Himmel?
Die fünf mit freiem Auge sichtbaren ("hellen") Planeten sind Merkur, Venus, Mars, Jupiter und Saturn. Von denen sind zwei, Merkur und Venus, so genannte untere Planeten (sie umkreisen die Sonne innerhalb der Erdbahn), die immer nur am Abend- oder Morgenhimmel zu sehen sind, aber niemals die ganze Nacht hindurch. Dies bleibt den oberen Planeten Mars, Jupiter und Saturn vorbehalten, die die Sonne außerhalb der Erdbahn umkreisen. Somit muss bei einem Planetenquartett immer mindestens ein unterer Planet beteiligt sein, es ist also auf den Abend- oder Morgenhimmel beschränkt.
Für die nächsten Jahre ergeben sich die folgenden Daten (berechnet mit Stellarium, www.stellarium.org):
Es ist leicht zu sehen, dass fast immer Merkur an Planetenquartetten beteiligt ist. Da dieser sonnennahe Planet in unseren Breiten im Schnitt nur je zweimal pro Jahr für zwei bis drei Wochen am Abend- oder Morgenhimmel mit freiem Auge zu sehen ist, sind die Gruppierungen auf diese kurzen Zeiten beschränkt. Ein Faktor ist sicherlich, dass Jupiter und Saturn um 2030 zu einander in Opposition stehen und in dieser Zeit so gut wie nie gleichzeitig zu sehen sind. (AP)