Merkur, Pollux und Castor am Abend des 23.6. 2025 um 22 Uhr MESZ

In der zweiten Junihälfte gibt der sonnennahe Planet Merkur sein zweites Gastspiel am Abendhimmel in diesem Jahr. Er kann dann in der noch hellen Abenddämmerung in der Nähe der beiden Zwillingssterne Castor und Pollux aufgesucht werden, die gerade noch am Abend zu sehen sind.

Bild: Merkur (li.u.), Pollux und Castor (re.o.) in der Abenddämmerung über Wien am 23. 6. 2025 um 22 Uhr MESZ.

Die zweite Abendsichtbarkeit des Merkur in diesem Jahr ist nicht mehr sehr günstig. Vor allem in der zweiten und dritten Juniwoche kann Merkur im Westnordwesten in der - sehr spät einsetzenden - Abenddämmerung gesehen werden. Jupiter ist wenige Wochen zuvor in dieser Himmelsregion verschwunden, so dass kein anderes Gestirn beim Aufsuchen hilfreich ist.

Die Merkur-Abendsichtbarkeit im Juni 2025
Merkur von Abend zu Abend jeweils am Ende der bürgerlichen Abenddämmerung für Wien. Simulation mit Stellarium, www.stellarium.org

Allgemeines zu einer Merkursichtbarkeit

Merkur umkreist die Sonne innerhalb der Erdbahn, er ist ein so genannter "unterer" Planet. Wir können Merkur nie die ganze Nacht über sehen, da er von der Erde aus nie der Sonne gegenüber stehen kann.

Die wichtigsten Phasen in der Sichtbarkeit des Merkur sind die obere Konjunktion (Merkur steht hinter der Sonne), die untere Konjunktion (Merkur steht vor der Sonne) und die größte östliche bzw. westliche Elongation (Merkur erreicht, von der Erde aus betrachtet, den größten Abstand von der Sonne).

Eine Merkursichtbarkeit beginnt nach der oberen Konjunktion immer am Abendhimmel, meist einige Tage danach. Wie lange, hängt von der Lage der Ekliptik zum Horizont ab und ist von Jahreszeit zu Jahreszeit verschieden. 

Während der Abendsichtbarkeit kommt Merkur der Erde näher. Er wird im Lauf der Sichtbarkeit daher im Fernrohr größer, nimmt aber ab, da er zwischen Erde und Sonne wandert.

Die größte scheinbare Helligkeit erreicht Merkur immer in der oberen Konjunktion, da er dann voll beleuchtet ist. Eine Abendsichtbarkeit beginnt also mit einer großen scheinbaren Helligkeit, die dann bis zur unteren Konjunktion stetig abfällt.

Einige Tage vor der unteren Konjunktion wird Merkur dann am Abendhimmel wieder unsichtbar.

© Österreichischer Astronomischer Verein